Sternbild Altar
Abkürzung |
Lateinischer Name |
deutscher Name |
Ara |
Ara |
Altar |
Geschichte
Der Altar gehört zu den 48 Sternbildern der antiken
griechischen Astronomie, die bereits von Ptolemäus beschrieben
wurden.
Der Name Altar wurde von Eudoxos von Knidos, einem griechischen
Naturphilosophen und Mathematiker aus dem 4. Jahrhundert vor
Christus, festgelegt.
Dieses unscheinbare, wohlklingende Sternbild beherbergt die wohl
wichtigste Sage der Antike:
Den Sturz der Titanen und die Machtübernahme der Götter. Denn die
Götter waren nicht immer schon am Drücker: Davor herrschten über
alles 12 Titanen. Deren Chef, Kronos, hatte sich erst kürzlich an
die Macht gepuscht, als ihm folgendes Orakel weissgesagt wurde:
Eines seiner Kinder werde ihn stürzen. Und weil er mit dem
Kindermachen nicht aufhören konnte, verschlang er seinen Nachwuchs
einfach: Den kleinen Hades, Baby-Poseidon ... Seiner Frau Rhea
passte diese Vorgehensweise nicht - und so entschloss sie sich, zu
handeln:
Als sie Klein Zeus gebar, schmuggelte sie ihn weg und ihrem lieben
Mann gab sie einen in Windeln verpackten Stein. Gekaut wurde damals
nicht - und somit konnte Zeus in Sicherheit in einer Höhle
aufwachsen. Als er alt genug war, kam er in den Palast seines Vaters
zurück und zwang ihn, seine verschluckten Kinder wieder zu
erbrechen.
Die Göttinnen und Götter waren wohlauf, ja, sogar schon erwachsen.
Zeus errichtete dann einen Altar und schwor gemeinsam mit den
anderen Göttern, die Herrschaft der Titanen zu beenden. Ziel war
natürlich die Weltherrschaft, und dazu mussten die Titanen
vertrieben werden - keine einfache Aufgabe... Es kam zum offenen
Kampf zwischen Göttern und Titanen. Die Festung der Götter war der
Olymp, die Titanen zogen sich auf den Berg Othrys zurück.
Glücklicherweise waren ja alle unsterblich, so dass sich die Opfer
in Grenzen hielten.
Das ewige hin und her begann Gaia (Mutter Erde) allmählich zu
ärgern.
Also riet sie den Göttern, die hässlichen Brüder der Titanen zu
befreien. Kronos, Chef der Titanen und Vater der Götter hatte sie
einst in die tiefsten Regionen der Unterwelt eingesperrt. Also
machte sich Zeus auf und befreite die Zyklopen, so nannten sie sich.
Seine Bitte um Unterstützung blieb nicht ungehört, die Zyklopen
waren nicht gut auf die Titanen zu sprechen: Für Hades schufen sie
einen Helm der Dunkelheit, Poseidon bekam einen Dreizack und Zeus
kam auf diese Weise zu seinen Blitzen. So wurden die Titanen
besiegt. Anschliessend wurde die Welt aufgeteilt: Hades zog den
schwarzen Peter und musste in die Unterwelt, Poseidon wurde Herr des
Meeres und Zeus hatte noch ein Ass im Ärmel und konnte sich so den
Himmel sichern.
Als Dank für den Sieg über die Titanen war es die erste Amtshandlung
Zeus, den Altar, an dem vor 10 Jahren die Götter schworen, die
Herrschaft der Titanen zu brechen, an
den Himmel zu setzen. Ara war somit das ERSTE Sternbild am neuen
Himmel.
Auf manchen alten Sternkarten wird Ara auch als Altar dargestellt,
auf dem Centaur (Sternbild Centaurus) den Wolf (Sternbild Lupus)
opfert - aber das ist eine andere Geschichte.
Zum
Sternbild
Das Sternbild Altar ist verhältnismässig
unscheinbar. Die Helligkeit 3,0 mag. seines Hauptsternes
a Arae wird von der des Sternes
b Arae mit 2,8mag. sogar übertroffen.
Beta Arae, der hellste Stern im Altar, ist 600
Lichtjahre entfernt.My Arae ist ein sonnenähnlicher Stern in rund 50
Lichtjahren Entfernung. Er besitzt eine etwas grössere Masse und
Leuchtkraft als unsere Sonne und wird von mehreren Exoplaneten
umrundet.
Gamma Arae ist ein Doppelsternsystem in 187 Lichtjahren Entfernung.
Der 3,5 helle, bläulich-weiße Hauptstern besitzt einen
lichtschwachen weißen Begleiter mit 10,5 mag. Das System kann mit
einem mittleren Teleskop in Einzelsterne aufgelöst werden.
NGC 6397 ist mit einer Entfernung von 8.000 Lichtjahren einer der
nächsten Kugelsternhaufen. Schon mit blossem Auge ist er als
nebliges Fleckchen zu sehen. In einem kleinen Teleskop von 6 cm
Öffnung kann er bereits in Einzelsterne aufgelöst werden. In einem
Teleskop ab 10 cm bietet er einen großartigen Anblick, wobei sich
Gruppen und Ketten von Sternen zeigen. Der Kugelsternhaufen wurde
1752 von Nicolas Louis de Lacaille entdeckt.
NGC 6193 ist ein heller Sternhaufen, der etwa 30 Sterne enthält. Das
System wurde im Jahre 1828 von James Dunlop entdeckt.