Sternbild Fuhrmann



 

Abkürzung Lateinischer Name deutscher Name
Aur Auriga Fuhrmann

 

Geschichte: Nach der griechischen Sage war dieser Fuhrmann der Erfinder des Wagens. Er entspricht den klassischen Wagenlenkern des Altertums, die auf mehrspännig gezogenen, zweirädrigen Renn- und Kampfwagen fuhren. Der nördliche Teil des Sternbilds ist für Mitteleuropa zirkumpolar. Vor allem der Hauptstern Kapella geht für 50° nördliche Breite nicht mehr unter. Für 60° nördlicher Breite und noch weiter nördlich gelegene Gebiete wird das ganze Sternbild zirkumpolar.

 

Zum Sternbild: Der Hauptstern a Aurigae  trägt auch die aus dem Lateinischen stammende Bezeichnung  Kapella. Das bedeutet "Ziegenböcklein". Seltener liest man auch die altarabische Bezeichnung Alhajot, was "Ziege" heisst. Der Name des Hauptsterns erinnert an die Sage von der Ziege Amalthea, die  den jungen Zeus  auf der Insel Kreta aufgezogen haben soll. Ihr Horn gehörte später der Glücksgöttin Fortuna ("Füllhorn"). Diese Geschichte hängt mit einer Weissagung zusammen, die einst Kronos empfangen haben soll. Der Spruch lautet, Kronos würde von seinem eigenen Sohn vom Herrscherthron gestossen und getötet werden. So verschlang Kronos alle seine Kinder bald nach ihrer Geburt. Nach der Geburt von Zeus schob die Mutter Rheia ihrem Gemahl Kronos einen eingewickelten Stein unter und gab diesen als seinen Sohn aus. Zeus wurde aber von Rheia im Ida-Gebirge der Insel Kreta verborgen. Vor der Höhle der führten Prister einen höllischen und lärmenden Tanz auf, damit Kronos nicht das schreien seines Sohnes hören konnte. Die Ziege Amalthea aber, die Zeus ernährte, wurde später "verstirnt". So kam es zu der etwas eigentümlichen Verbindung des Sterns Kapella mit dem Sternbild Fuhrmann. Der Wagenlenker wurde in der Sagenwelt mit ganz verschiedenen Menschen oder Götterabkömmlingen in Verbindung gebracht. Dazu zählte auch Phaidon, der Sohn des Sonnengottes. Darüber wird auch unter dem Sternbild Schwan berichtet.

Kapella ist 45 Lichtjahre von uns entfernt. Seine scheinbare Helligkeit beträgt 0,1mag. seine tatsächliche Leuchtkraft ist 160 mal heller als die der Sonne. Beim orangenfarbenen Objekt handelt es sich um einen engeren, nur auf spektroskopischem Wege zu entdeckender Doppelstern.