Sternbild Walfisch



 

Abkürzung Lateinischer Name deutscher Name
Cet Cetus Walfisch

 

Geschichte: Der Walfisch gehört in der griechischen Mythologie zur Perseussage. Er soll Äthiopien mit einer gewaltigen Flutwelle bedroht haben. Nach dem Orakelspruch wäre diese nur dadurch abzuwenden gewesen, wenn man die Königstochter Andromeda dem Walfisch zum Frass vorgeworfen hätte. Perseus aber rettete Andromeda, indem er dem Walfisch das Medusenhaupt entgegenhielt. Dadurch wurde der Walfisch in einen Felsblock verwandelt.

 

Zum Sternbild: Der Hauptstern a Ceti trägt auch die arabische Bezeichnung Menkar oder Menkab, was "Nase" bedeutet. Der 2,5mag. helle Stern ist ein roter Riesenstern in 150 Lichtjahren Entfernung. Seine absolute Leuchtkraft übertrifft die der Sonne 100fach. In einer Distanz von knapp 16 Bogensekunden (1/2 Vollmondscheibe) liegt ein Stern 5. Grösse. (93 Ceti), der bereits mit blossem Auge erkannt werden kann. Der Stern Ceti heisst auch "Deneb Kaitos" oder "Diphda". Die erste Bezeichnung bedeutet "Schwanz des Walfisches", die zweite "Frosch". Er ist mit 2,0mag. sogar noch etwas heller a Ceti und 60 Lichtjahre entfernt. Der Stern z Ceti wird auch Baten Kaitos genannt, was Bauch des Walfisches bedeutet. Dieser Stern ist 3,9mag. hell und 150 Lichtjahre entfernt.

Im Walfisch befindet sich der erste veränderliche Stern, der in der Geschichte der Astronomie entdeckt wurde. Es ist o Ceti oder Mira, "der wuderbare Stern". Er wurde von dem holländischen Astronomen David Fabricius am 13. August 1596 entdeckt, doch wurde es ihm erst im Verlaufe der folgenden Jahre klar, dass es sich um einen Stern mit Helligkeitsveränderungen handelt. Heute wissen wir, dass Mira der Hauptvertreter einer grossen Gruppe langperiodischer Veränderlicher ist. Es handelt sich um pulsierende rote Riesensterne. Mira hat eine Periode von durchschnittlich 331 Tagen. Doch kommen Schwankungen in der Periodenlänge durchaus vor. Im Maximum erreicht Mira in der Regel die 3. oder 4. Grössenklasse, gelegentlich sogar die 2. oder 1. Grössenklasse. Im Minimum fällt der Stern auf die 9. oder 10. Grössenklasse ab. So kann Mira im Maximum leicht mit blossem Auge gesehen werden. Im Minimum benötigen wir aber ein Teleskop ab etwa 5 bis 6cm Öffnung, um das schwache Sternchen dann noch entdecken zu können. Mira ist von unserer Erde etwa 220 Lichtjahre entfernt. In seinem Lichtminimum ist der Stern absolut genommen etwas schwächer als unsere Sonne, in einem durchschnittlichen  Maximum erreicht er dagegen 250fache Sonnenhelligkeit. Sein Durchmesser ist mit 550 Millionen Km etwa 400mal grösser als der unserer Sonne.