Sternbild Krebs

Abkürzung Lateinischer Name deutscher Name
Cnc Cancer Krebs


Sternbild Krebs


Geschichte
Die Griechen der Antike sahen in der Konstellation einen Krebs. Unter dieser Bezeichnung nahm es Ptolemäus in seine Beschreibung der 48 Sternbilder auf.
Der Krebs taucht als Nebenfigur in mehreren griechischen Sagen und Dichtungen auf. So soll Zeus ihn als Belohnung an den Himmel versetzt haben, weil er die Flucht einer Nymphe vor dem aufdringlichen Göttervater durch Kneifen verhinderte.

Einem anderen Ursprung nach wird er mit den Heldentaten des Herakles in Verbindung gebracht. Bei seinem Kampf mit der vielköpfigen Hydra tauchte aus den Sümpfen ein riesiger Krebs auf, der den Helden attackierte. Herakles gelang es allerdings, das Untier zu zertreten. Zum Dank wurde der Krebs von Hera, der Gattin des Zeus, an den Himmel versetzt. Herakles war Hera verhasst, da er ein unehelicher Sohn des Zeus war. Herakles und die Hydra wurden als die Sternbilder Herkules und Wasserschlange ebenfalls am Himmel verewigt.



Karte Krebs


Zum Sternbild
Das Sternbild enthält nur mittelhelle bis schwache Sterne. Der Hauptstern a Cancri trägt auch die altarabische Bezeichnung Acubens, was "Schere" oder "Zange" bedeutet. Seine Helligkeit beträgt 4,3 mag. Er ist allerdings nicht der hellste Stern des Krebses. Etwas heller ist mit 3,8mag. b Cancri. Eines der berühmtesten Dreifachsysteme bildet z Cancri. Bereits mit einem kleinem Teleskop von etwa 5cm Öffnung sehen wir neben dem 5,7mag. hellen Zentralstern einen Begleiter mit der Helligkeit 6.0mag. Der Krebs enthält zwei bedeutende offene Sternhaufen. An erster Stelle ist der Präsepe oder "Krippe" zu erwähnen, die im Zentrum des Sternbilds liegt. Die Katalogbezeichnung dieses Sternhaufens lautet M 44, die Entfernung von der Erde beträgt 525 Lichtjahre. Der Durchmesser des Zentralen Haufenteils misst 13 Lichtjahre, zusammen mit den Ausläufern fast 40 Lichtjahre. Die Präsepe enthält etwa 80 Sterne  bis zu 10. Grössenklasse herab und 350 Sterne bis zur 17. Grössenklasse. Der hellste Stern ist e Cancri. Die Sterne der Präsepe sind etwa 300 Mio. Jahre alt. Präsepe ist auch ein bekannter Bewegungssternhaufen oder Sternstrom, ähnlich den Hyaden im Sternbild Stier. Alle Sterne der Präsepe streben auf einen Punkt zu, der an der Grenze der Sternbilder Orion und Einhorn liegt.Im südlichen Teil des Sternbilds liegt M 67. Dieser Sternhaufen enthält etwa 500 Sterne zwischen der 10. und 16. Grössenklasse. Die Gesammthelligkeit beträgt deswegen 6,3mag., so dass der Sternhaufen als Nebelfleck schon in kleinen Teleskop sichtbar ist. Eine Auflösung in Einzelsterne gelingt aber erst mit einem Gerät ab etwa 6cm Öffnung. M 67 ist etwa 2500 Lichtjahre entfernt. Mit einem Alter von 4,6 Milliarden Jahren  ist er einer der ältesten offenen Sternhaufen am ganzen Himmel. Darin unterscheidet er sich von seinem Nachbarn Präsepe erheblich. M 67 ist überhaupt nahezu der älteste offene Sternhaufen. Die meisten Sternhaufen dieses Typs sind nämlich so locker aufgebaut, dass immer wieder Sterne dem Schwerkraftbereich des Haufens entkommen. Schliesslich geht die Auflösung immer schneller, so dass offene Sternhaufen kaum älter als etwa eine Milliarde Jahre werden können.

Zur Zeit der Antike erreichte die Sonne im Krebs den höchsten Punkt ihrer Bahn, der die Sommersonnenwende markiert. In diesem Punkt beträgt die Deklination + 23° 26', dies entspricht dem Winkel, um den die Ekliptik gegenüber dem Himmelsäquator geneigt ist. Von diesem Punkt aus beginnt die Sonne wieder den Abstieg auf ihrer Bahn. Daraus ist die heute noch gebrauchte Bezeichnung Wendekreis des Krebses für den nördlichen Wendekreis (23,5° Nord) entstanden. An allen Orten, die auf diesem Breitengrad liegen, läuft die Sonne am Tag der Sommersonnenwende durch den Zenit.
Allerdings wechselte der Sommerpunkt infolge der Präzession der Erdachse bereits im Jahre 15 v. Chr. in die Zwillinge und im Jahre 1990 in das Sternbild Stier (nach heutigen Sternbildgrenzen).