Sternbild Haar der Berenike
Geschichte :Das Sternbild war bereits im Altertum bekannt. Die ägyptische Prinzessin Berenike soll den Göttern ein Opfer in Gestalt ihres angeblich goldenen Haupthaares dargebracht haben, um den Sieg ihres Heeres zu erbitten. Eine andere Sage erzählt über Berenike Gemahlin des ägyptischen Königs Ptolemaios III. Als dieser in den 3. Syrischen Krieg zog, versprach sie der Liebesgöttin Aphrodite ihr prachtvolles Haar zu opfern, sollte ihr Gemahl siegreich und unversehrt heimkehren. Ptolemaios siegte, Berenike schnitt ihr Haar ab und brachte es in einem Tempel dar. Als der Haarschopf am nächsten Tag verschwunden war, erklärte der Hofastronom Konon, die Götter seien über das Opfer so erfreut gewesen, dass sie die Haarpracht am Himmel verewigt hätten. – Der ebenfalls am Hof (in Alexandria) anwesende Dichter Kallimachos schrieb dazu einen Katasterismos in Gedichtform, in dem das Haar der Berenike selbst vom Himmel aus "erzählt", was geschehen ist. Das Gedicht ist in der lateinischen Übersetzung Catulls erhalten, das 66. seiner carmina (Gedichte). Das Sternbild grenzt an die Sternbilder Löwe und Bärenhüter. Das Sternbild ist flächenmässig wenig ausgedehnt und enthält nur schwächere Sterne, die teilweise eng beieinander stehenden und einen offenen Sternhaufen bilden.
Zum Sternbild: Der hellste Stern im gesammten Sternbild ist 43 oder bComae, der auf 4,3 mag. kommt und 27 Lichtjahre entfernt ist. 42 oder a Comae besteht aus zwei Sternen mit der Helligkeit 5,1mag. die sich in 25,85 Jahren umeinander bewegen. M53 ist ein kugelförmiger Sternhaufen in 60'000 Lichtjahren Abstand. Die Gesammthelligkeit beträgt 7,8mag., so dass dieser Sternhaufen als nebliger Fleck mit einem lichtstarken Fernglas gesehen werden kann. Wie in den Nachbarsternbilder Löwe und Jungfrau, so gibt es auch im Haar der Berenike einige bemerkenswerte Galaxien. Der Spiralnebel M64, in etwa 20 Mio. Lichtjahren Abstand, zeigt in seinem Inneren ein dunkles Staubband, das auf fotografischen Aufnahmen sichtbar wird. M85 ist eine elliptische Galaxie, die zu dem Virgo-Galaxienhaufen zählt. Überhaupt befinden sich in der Nähe des Südrandes dieses Sternbilds einige Galaxien, die noch zu diesem Haufen zählen, so M88, M98, M99 und M100.
|