Sternbild Jagdhunde
Abkürzung |
Lateinischer Name |
deutscher Name |
Cvn |
Cane Venatici |
Jagdhunde |
Geschichte
Die Jagdhunde waren in der Antike kein eigenes
Sternbild, sondern wurden dem Grossen Bären zugerechnet. Auf alten
Abbildungen werden die Sterne α
und β als die
Jagdhunde Chara (Freude) und Asterion (der Sternreiche) des
Bärenhüters dargestellt.
Als eigenständiges Sternbild wurden sie erst 1690 durch den
Himmelsatlas von Johannes Hevelius eingeführt.
Der hellste Stern, α Canum Venaticorum, trägt die Bezeichnung Cor
Caroli (lat. Herz des Karl) und soll an die englischen Könige Karl
I. und Karl II. erinnern. Zum Ursprung des Namens existieren zwei
Versionen:
Karl I. wurde im Jahre 1649 hingerichtet. Als sein Sohn Karl II.
1660 den Thron bestieg und damit die Dynastie der Stuarts
fortsetzte, soll der Stern nach Aussage des Hofphysikers Sir Charles
Scarborough besonders hell geleuchtet haben. Der englische Kartograf
Francis Lamb stellte den Stern 1673 in einer Sternkarte als
gekröntes Herz dar und nannte ihn Cor Caroli Regis Martyris.
Hofastronom Edmond Halley ehrte nach einer anderen Quelle Karl II.
anlässlich der Eröffnung der Sternwarte Greenwich, die im Jahre 1675
stattfand.
Zum Sternbild
Der Hauptstern der Jagdhunde hat nur
eine Helligkeit von 2,9 mag. Er trägt die Bezeichnung Cor Caroli
oder "Herz Karls". Cor Caroli ist 120 Lichtjahre von uns entfernt
und damit etwa 65 mal heller als die Sonne.Cor Caroli ist schon im
Feldstecher als Doppelstern zu erkennen. Sein Begleiter mit 5,61 mag
Helligkeit steht in 19,4 Bogensekunden Abstand.
Im südöstlichen Teil des Sternbilds,
Richtung Sternbild Bootes, befindet sich der Kugelsternhaufen M3.
Seine Gesammthelligkeit beträgt etwa 6,6mag. so dass er bereits im
Feldstecher als Nebelfleck zu erkennen ist. Die Entfernung von uns
beträgt etwa 40'000 Lichtjahre.
Die Jagdhunde sind reich an weit entfernten Galaxien. Aber nur M51,
an der Grenze zur Deichsel des Grossen Wagens, ist davon
bemerkenswert. Mit einer Entfernung von etwa 13 Mio. Lichtjahren
gehört M51 noch zu unseren "Nachbargalaxien". Trotzdem kann sie in
einem kleinen Teleskop nicht so leicht beobachtet werden, da sie nur
auf eine Helligkeit von 8,4mag. kommt. Am besten versucht man es mit
einem sehr lichtstarken Feldstecher.