Sternbild Zwillinge
Zur Geschichte: Nach der griechischen Sage hatte das Zwillingspaar Kastor und Pollux sehr ungleiche Eigenschaften. Pollux war unsterblich, während Kastor in das Reich der Toten, in die Unterwelt, eingehen musste. Pollux versuchte, seinen Zwillingsbruder regelmässig in der Unterwelt zu besuchen. Zur Belohnung für diese Bruderliebe wurden die beiden Zwillinge von den Göttern an den Sternenhimmel versetzt. Kastor und Pollux waren Söhne des Zeus. Im Volksglaube galten sie vor allem bei den Seefahrern als Retter aus der Not. Man sagte, sie könnten in den St. Elms-Feuern erscheinen und mit goldfarbenen Flügeln durch die Luft brausen und gleichzeitig die aufgewühlte Wogen der See beruhigen. Auch in grossen Schlachten seien sie als Retter erschienen. So seien sie auf dem Schiff des Spartaners Lysander in der Schlacht von Aigospotamoi 405 v. Chr. aufgetaucht. Häufig wurden sie auch zu Gastmählern eingeladen, wobei man ihnen einen Tisch mit Sofa und Weinkrügen hinstellte.
Zum Sternbild: Die Zwillinge bilden das Tierkreis-Sternbild, das die Sonne nach der Sommersonnenwende durchläuft. Deshalb gelangen sie als Winter-Sternbild hoch über den Südhorizont. Obwohl Pollux etwas heller als Kastor ist, wurde der letztere a Geminorum genannt. Kastor hat eine Helligkeit von 1,5 mag. und steht 45 Lichtjahre von der Erde entfernt. Er stellt ausserdem einen bekannten Doppelstern dar. Der Hauptstern besitzt eine Helligkeit von 2.0mag. der Begleiter ist 2,8mag. hell. Deshalb ist der Hauptstern
absolut 22 mal heller als die Sonne. Die Umlaufszeit der beiden Sterne
kann im Augenblick noch nicht ganz ermittelt werden, dürfte aber etwa 350 bis
400 Jahren liegen.
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