Sternbild Weibliche Wasserschlange
Zur Geschichte: In der griechischen Sage soll das Fabelwesen Hydra den
Raben
daran gehindert haben, aus einer Quelle Wasser zu schöpfen, das für Apollo
bestimmt war. Möglicher weise hängt diese Vorstellung damit zusammen, dass der
Bereich des Sternbilds Wasserschlange im Hochsommer, also in der Zeit der
grössten Trockenheit, vom Nachthimmel verschwindet. Eigentlich handelt es sich
hier um die "weibliche Wasserschlange". Das Sternbild
männliche (oder
kleine) Wasserschlange (Hydrus) kann von Europa aus nicht gesehen werden.
Eine andere Version
bringt die Wasserschlange mit den benachbarten
Sternbildern Rabe (Corvus) und Becher (Crater) in Verbindung. Demnach schickte
der Gott Apoll einen Raben aus, der frisches
Quellwasser für Zeus holen sollte. Der Rabe griff
sich einen goldenen Becher und flog zur Quelle.
Unterwegs entdeckte er einen Feigenbaum, dessen
Früchte jedoch noch unreif waren. Obwohl Apoll ihn
angewiesen hatte, keine Zeit zu verlieren, wartete
der Rabe mehrere Tage, bis die Früchte reif waren
und schlug sich damit voll. Um einer Bestrafung zu
entgehen, griff er sich eine Wasserschlange, flog
damit zu Apoll und behauptete, die Schlange habe ihm
den Weg versperrt, so dass er erst jetzt zurück
kehren konnte. Apoll durchschaute den Lügner und
versetzte ihn zur Warnung samt der Schlange und den
Becher an den Himmel.
Zum Sternbild: Die Wasserschlange ist ein
extrem lang gestrecktes Sternbild, dessen Westrand an den kleinen Hund angrenzt
und das deshalb bereits an einem Winterabend beobachtet werden kann. Sein
Ostrand reicht bis zum Sternbild
Waage, einem Grenzsternbild zwischen
Frühlings- und Sommerhimmel. Fast könnte man sagen: Wenn der Kopf der
Wasserschlange im Westen untergeht, ist ihr Schwanz gerade erst aufgegangen.
Dies liegt allerdings auch daran, dass die Wasserschlange ein teilweise recht
südlich gelegenes Sternbild ist.
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