Abkürzung |
Lateinischer Name |
deutscher Name |
Lib |
Libra |
Waage |
Zur
Geschichte: Die Waage galt als Sinnbild der Gerechtigkeit. Möglicherweise
erhielt aber dieses Sternbild seine Bezeichnung deshalb, weil vor etwa 2000
Jahre die Sonne zur Zeit der Herbst- Tagundnachtgleiche die Grenze zu diesem
Sternbild überschritt.
Bei den Babylonier und antiken Griechen wurden die Sterne dagegen
dem Skorpion zugerechnet und stellten dessen
Scheren dar. Daher hiess die Konstellation bei den Griechen „Chelai“
(die Klauen).
Die arabischen Astronomen sahen in dem Sternbild ebenfalls einen
Teil des Skorpions. Die Sterne β
und γ bildeten dabei die
nördliche Schere, die Sterne α,
υ und σ
die südliche Schere des Skorpions.
Der heutige Name Waage wurde um 100 n.Chr. von den Römern
eingeführt. Für sie stellte das Sternbild das Sinnbild der
Gerechtigkeit dar.
Die „südliche Schere“ wurde erst 1930 mit der Festlegung der
Sternbildgrenzen durch die
IAU der Waage
zugeordnet. Der Stern σ Librae
wurde vorher als γ Scorpii
bezeichnet.
Zum Sternbild: Die beiden Hauptsterne
a
und b
Librae heissen Zuben Elgenubi und Zuben Eschemali, was "Südliche bzw.
Nördliche Schere", nämlich des Skorpions, bedeutet. In früheren
Darstellungen ragte häufig der Skorpion noch in dieses Sternbild hinein.
a
Librae ist einer der am leichtesten zu trennenden Doppelsterne. Neben dem
Hauptstern 2,8 mag. steht in 231
Bogensekunden Distanz ein Stern
5,2mag. Da beide Sterne dieselbe
Eigenbewegung zeigen, dürfte es sich im
weiteren Sinne um ein echtes Sternenpaar handeln. Librae zeigt periodische
Helligkeitsschwankungen zwischen 4,8mag. und 5,9mag. hervorgerufen durch
gegenseitige Bedeckungen beim Umlauf zweier Sterne. Die Periode dauert 2,3273
Tage. Die Helligkeitsschwankungen können bereits mit blossem Auge oder mit
einem Opernglas gut verfolgt werden.
g
Librae steht von der Erde knapp 200 Lichtjahre entfernt. |