Sternbild Kleiner Löwe



 

Abkürzung Lateinischer Name deutscher Name
Lmi Leo Minor Kleiner Löwe

 

Zur Geschichte:
Eigentlich spielt der kleine Loewe nur eine Nebenrolle in dieser Geschichte. Ein Teil der Sage ist uns allen bekannt: Der geflügelte Gott Amor und seine Liebespfeile.
Und das kam so:
Die Göttin der Schönheit und Liebe hiess bei den Römern Venus, die Griechen nannten sie Aphrodite. Die war das Ergebnis eines der zahllosen Seitensprünge des Götterchefs Zeus - und damit eine echte Göttin. Wo sie war, war eitel Sonnenschein. Das Gras wuchs, die Menschen beendeten Streitigkeiten, selbst Löwen und andere wilde Tiere kamen zahm zu ihr und liessen sich streicheln. Diese sanfte, durch und durch weiche Person hatte jedoch eines Tages eine leidenschaftliche Affäre mit Ares (alias Mars), dem Gott des Krieges. Er war ein gefühlloser, harter, mutiger, verwegener Mann voll Kraft und Aggression. Aphrodite wurde schwanger - und der Sohn bekam die Eigenschaften beider Elternteile. Sie nannten ihn Eros, den Gott der Liebe. Als Zeus davon erfuhr, hatte er seine Zweifel: Würde Eros die Menschen nicht verwirren, quälen und ihnen Leid bringen ? Vorsichtshalber wollte er ihn töten, doch Aphrodite konnte ihren Sohn noch rechtzeitig verstecken. So wuchs er in einem tiefen Wald auf, gefüttert und umsorgt von einer Löwin, welche wir heute im Sternbild "Kleiner Löwe" finden. Bald war der Gott ein junger Mann und mit seinen Flügeln bereiste er alle Länder und sah viel von der Welt. Eros trug stets einen goldenen Bogen mit sich und einen Köcher voller Liebespfeile - und wen auch immer er traf, dessen Herz wurde mit Liebe und brennender Leidenschaft erfüllt.
So brachte Eros viel Glück und Freude, aber auch unermessliches Leid, Kriege und Katastrophen in die Welt.
Weil die Liebe unergründliche Wege geht und für Aussenstehende groteske Formen annehmen kann, war Zeus bald sehr amüsiert über das seltsame Treiben der Menschen. Zum Dank für diese lustige Unterhaltung setzte er die Löwin, welche Eros aufgezogen hatte, als "kleiner Löwe" an den Himmel.

 

Zum Sternbild:
Dieses Sternbild füllt den Bereich zwischen dem eigentlichen (grossen) Löwen und dem Sternbild des Grossen Bären aus. Es wurde erst von J. Hevel im 17. Jahrhundert eingeführt. Allerdings enthält  es nur schwächere Sterne, die keine griechischen Bezeichnungen tragen.
Im Grunde genommen ist der kleine Löwe ein typisches "Füll-Sternbild", denn - im Gegensatz zur Sternbildkunde des Altertums und Mittelalters - muss heute jeder Stern zu irgendeinem Sternbild gerechnet werden. Es darf keine "Leer-Stellen" am Himmel geben. Der hellste Stern ist 46 Leonis minoris am Ostrand des Sternbilds. Seine Helligkeit beträgt 3,9 mag. die Entfernung von der Erde etwa 100 Lichtjahre.