Sternbild
Abkürzung |
Lateinischer Name |
deutscher Name |
Ori |
Orion |
Orion |
Geschichte
Der Jäger Orion rühmte sich in der
altgriechischen Sage, alle Tiere besiegen zu können. Deswegen
entbrannte zwischen ihm und dem Skorpion ein heftiger kampf. Die
Götter versetzten Orion und Skorpion an zwei
gegenüberliegende Stellen des Himmelsgewölbes, so dass sie nie
gleichzeitig über dem Horizont stehen.
Die Sage berichtet weiter, dass Odysseus bei seiner Fahrt in die
Unterwelt dem grossen Jäger Orion begegnet sei. Er führte ihn mit
den Vorzeitriesen Otos und Ephialtes auf. Sie seien nach Orion die
schönsten Riesen gewesen. Orion wurde also noch vor ihnen
eingestuft! Orion galt auch als der grosse Wanderer und mit seiner
Kraft als Wohltäter der Menschen. Orion hatte drei Väter: Zeus,
Poseidon und einen weiteren, entweder Hermes, Ares oder Apollo. Er
konnte sogar über die Meere schreiten.
Zum Sternbild
Der Orion ist vielleicht das schönste
und eindrucksvollste Sternbild des ganzen Himmels. Deutlich heben
sich die beiden Schultersterne Beteigeuze und Bellatrix, die drei
Gürtelsterne und die beiden Fusssterne, von denen der rechte Riegel
heisst, ab.
Der Name des Hauptsterns
a Orionis lautet auch Beteigeuze (gelegentlich Betegeuse
geschrieben). Diese altarabische, wenngleich im Laufe der Zeit etwas
abgeänderte Bezeichnung bedeutet "Schulter". Die Helligkeit von
Beteigeuze beträgt durchschnittlich etwa 0,7mag. ist aber um einige
Zehntel Grössenklassen in nahezu unregelmässiger Weise veränderlich.
Gelegentlich zeigte sich allerdings eine Periode von etwa 5,7
Jahren. Im Extremfall erreichte Beteigeuze eine Helligkeit von
0,2mag. Bei dieser Gelegenheit war er heller als Rigel, während es
meist umgekehrt ist. Beteigeuze ist etwa 520 Lichtjahre von uns
entfernt, eine Angabe, die allerdings nur mit Vorbehalt übernommen
werden sollte. Der roten Riesenstern - die Farbe ist deutlich zu
erkennen - ist im Durchmesser etwa 700 mal grösser als unsere Sonne
und durchschnittlich etwa 10'000mal heller als unser Zentralgestirn.
b Orionis trägt ebenfalls eine arabische Bezeichnung: Rigel.
Sie bedeutet "Fuss". Im Gegensatz zu Beteigeuze ist Rigel ein
bläulichweisser Stern. Seine Helligkeit beträgt 0,3mag. Der Abstand
von uns beläuft sich auf etwa 900 Lichtjahre. Doch auch dieser Wert
ist etwas unsicher. Rigel ist etwa 50mal grösser und 57'000mal
heller als die Sonne. In einer Distanz von 9,4 Bogensekunden sehen
wir mit einem Teleskop ab etwa 15cm Öffnung einen Begleiter der
Helligkeit 6,7mag. Wegen des grossen Helligkeitsunterschieds der
beiden Sternpartner gelingt die Auflösung mit einem wesentlich
kleineren Instrument leider noch nicht.
Das Prachtobjekt des Sternbilds Orion ist aber der berühmte grosse
Orion-Nebel, der sich im "Schwertgehänge" des Jägers befindet. Er
trägt die Katalogbezeichnung M42 und ist etwa 1600 Lichtjahre von
uns entfernt. Einige Beobachter behaupten , den Nebel bereits mit
blossem Auge gesehen zu haben. Dies braucht freilich nicht unbedingt
zu stimmen. Zu leicht lässt man sich durch einige verhältnismässig
eng beieinander stehende Sternchen dazu verleiten, in ihnen den
Nebel selbst zu erblicken. Dagegen fällt es nicht schwer, den Nebel
in einer sehr dunklen und klaren Nacht bereits mit einem Opernglas,
erst recht natürlich mit einem Feldstecher zu entdecken. Auf
langbelichteten fotografischen Aufnahmen zeigt sich ein riesiger,
scheinbar "flackernder" Nebel, gleich einem Kaminfeuer. Doch so
schnell bewegt sich im Orion-Nebel natürlich nichts. Mit einem
Teleskop über 8cm Öffnung lassen sich sehr wohl gewisse Strukturen
innerhalb des Nebels erkennen z.B. ein dunkles Gebilde, das sich von
Norden her in die Nebelmasse hineinschriebt. Im Zentrum des Nebels
stehen einige hellere Sterne, darunter vier, die man zum "Trapez im
Orion-Nebel" zusammenfasst. Mit blossem Auge wird dieser Stern als
u Orionis bezeichnet. Der Orion-Nebel ist das Paradebeispiel
für eine Geburtsstätte neuer Sterne, deren Entstehung sich noch in
unsrer Gegenwart vollzieht. Bereits zum Leuchten gekommene Sterne
sind einige 10'000 oder 100'000 Jahre alt.
Knapp südlich des Sterns
z Orionis befindet sich ein anderer bekannter Nebel, der so
genannte Pferdekopf-Nebel. Dabei handelt es sich um eine dunkle
Nebelmasse in praktisch der gleichen Entfernung wie der Orion-Nebel.
Leider ist der Pferdekopf aber in der Regel nur auf fotografischen
Aufnahmen erkennbar, obwohl einige Beobachter darauf hinwiesen, dass
sie ihn bereits mit extrem lichtstarken Weitwinkelgeräten gesehen
hätten.