Sternbild Phönix
Das Sternbild wurde erst von J. Bayer im Jahre 1603 in die Sternbilderkunde eingeführt. Von Mittel- und Nordeuropa aus kann es nicht mehr gesehen werden. Dagegen steigen die helleren Sterne im nördlichen Teil des Bildes für Beobachter in Südeuropa gerade noch über den Südhorizont herauf. Der Phönix war in der ägyptischen Mythologie ein Vogel, der bei der Schöpfung der Welt auf dem Urhügel erschienen war. Er wurde als heilig verehrt und meist als Personifizierung des Sonnengottes angesehen. Später wurde er von den antiken Griechen und Römern übernommen, wobei er im Laufe der Zeit unterschiedlichste Bedeutungen hatte. Die heute bekannte Version eines Vogels, der sich selbst verbrennt und aus der eigenen Asche wieder aufersteht, stammt erst aus dem 1. Jahrhundert nach Christus. Der Phönix gehört im Gegensatz zum Altar nicht zu den 48 antiken Sternbildern, obwohl das Sternbild Altar noch ein Stück weiter südlicher liegt als der Phönix und auch nicht aus deutlich helleren Sternen besteht. Der Grund dafür ist, dass der Phönix durch die Präzession in den letzten 3000 Jahren 15 Grad Richtung Norden gewandert ist. Um 1000 v. Chr. war auf Kreta (35° N) noch gar kein Stern vom Phönix zu sehen. Heute kommt dort fast das ganze Sternbild über den Horizont, in 600 Jahren wird der Phönix dort vollständig sichtbar sein. Bis zum Jahr 9200 wird das Sternbild weiter Richtung Norden wandern und sogar in Dänemark vollständig über den Horizont emporsteigen. Danach wird die Präzession den Phönix wieder in Richtung Süden verschieben. Beim Sternbild Altar war es umgekehrt, es stand in der Antike nördlicher als heute.
Der Hauptstern a Phoenicis ist 2,4 mag. hell und etwa 76 Lichtjahre entfernt. b Phoenicis ist ein Doppelstern. Der Hauptstern hat eine Helligkeit von 3,3mag. der Begleiter von 4,1mag. Die gegenseitige Distanz beträgt 1,3 Bogensekunden, so dass eine Trennung erst mit einem Teleskop von über 10cm Öffnung möglich ist.
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