Sternbild Skorpion



 

Abkürzung Lateinischer Name deutscher Name
Sco Scorpius Skorpion

 

Zur Geschichte: Der Skorpion bekämpfte den Jäger Orion und wollte ihn mit seinem Gift töten. Die Götter versetzen sowohl den Orion als auch den Skorpion an den Himmel, aber an zwei entgegengesetzten Stellen, so dass sich beide nie mehr treffen können. Die südlichsten Teile des Skorpions gehen für Mittel- und besonders für Nordeuropa nicht mehr über den Horizont herauf. Vollständig kann der Skorpion praktisch erst ab 40 Grad nördlicher Breite und weiter  südwärts beobachtet werden.

Ein anderer Sagenkreis bringt den Skorpion mit Phaeton, den sterblichen Sohn des Sonnengottes Helios in Verbindung. Phaeton überredete seinen Vater, ihm den von feurigen Rössern gezogenen Sonnenwagen zu überlassen. Der ungeübte Phaeton verlor jedoch schon bald die Kontrolle über den Wagen. Als die Rösser den Himmelsskorpion mit dem zum Stich erhobenen Stachel sahen, gingen sie durch und der Wagen raste über den Himmel. Der zornige Zeus schleuderte einen Blitz, worauf der tödlich getroffene Phaeton in den Fluss Eridanus stürzte.

 

 

Zum Sternbild: Der Hauptstern des Skorpions trägt die griechische Bezeichnung Antares oder "Gegenmars". Antares zeigt eine deutlich rote Farbe und wetteifert in dieser Hinsicht mit dem Planeten Mars bzw. dem griechischen Ares. Die altarabische Bezeichnung Calbalarkrab wird nur noch selten gebraucht und bedeutet "Herz des Skorpions". Von daher leitet sich auch die lateinische Bezeichnung  Cor Scorpionis ab. Die Entfernung des Sterns ist nur ungenau bekannt, dürfte aber etwa 520 Lichtjahre  betragen. Die scheinbare Helligkeit des Antares schwankt etwa zwischen 0,9 mag. und 1,8mag. in "halbregelmässiger" Weise. Die Periode beträgt etwa 4,75 Jahre. Der Durchmesser des roten  Überriesen ist 700mal grösser als der unserer Sonne. Bedenkt man, dass Antares vermutlich  "nur" 10 bis 15 Sonnenmassen besitzt, so versteht man, dass die mittlere Dichte der Sternenmaterie, vor allem in den äusseren Bereichen, extrem klein ist. Die mittlere Dichte beträgt nur  1/1'000'000g /cm3. Fast könnte man sagen, dass die äusseren Schichten des Sterns allmählich in den interstellaren Medium  übergehen. Der wahre Durchmesser eines Sterns wie Antares kann eigentlich nicht direkt bestimmt werden, da wir alle Sterne wegen ihrer riesigen Entfernungen immer nur als Punkte sehen.
Der Stern Akrab oder b Scorpii ist ein leicht zu trennender Doppelstern. Neben dem Hauptstern mit der Helligkeit 2,9mag. steht in 13,7 Bogensekunden Distanz ein Begleiter mit der Helligkeit 5,1mag. Akrab können wir bereits mit einem Teleskop ab etwa 5cm Öffnung auflösen.
Im östlichen Bereich liegen die beiden offenen Sternhaufen M6 und M7. Sie sind etwa 2000 bzw. 800 Lichtjahre von uns entfernt. Die hellsten Sterne von M6 erreichen die 6. oder 7. Grössenklasse, so dass der Sternhaufen bereits mit einem Opernglas als blasser Nebelfleck erkennbar ist. Hier stehen etwa 70 Sterne in einem Bereich von 20 bis 25 Bogenminuten Durchmesser beieinander. Die hellsten Sterne von M7 sind sogar etwas über 6,0mag. hell. So kann dieser Sternhaufen noch leichter aufgefunden werden. M7 enthält etwa 80 Sterne, welche die 10.te Grössenklasse übersteigen. Ihr Durchmesser beträgt 1,2 Grad. Damit gehören M6 und M7 zu den bemerkenswertesten offenen Sternhaufen, die wir am Mittel- und Südeuropäischen Himmel  beobachten können.

Auch eine Reihe heller und dunkler Nebel birgt der Skorpion, obwohl sie nicht so auffällig sind wie etwa der Orion-Nebel im Orion oder der Trifid-Nebel im Schützen. Hier noch eine historische Anmerkung: Die Dunkelwolken im östlichen, also linken Teil des Sternbilds Skorpion, galten bei den alten Babyloniern als Eingang in die Unterwelt, seitlich bewacht vom Skorpionenmann und dem Skorpionenweib, der mit dem Schützen  zusammenfällt.