Abkürzung |
Lateinischer Name |
deutscher Name |
Uma |
Ursa Major |
Grosser Bär |
Zur
Geschichte: Der Grosse Bär ist das wohl bekannteste Sternbild des
Himmels. Es dient zum Aufsuchen einiger weiterer wichtiger Sterne, vor
allem des Polarsterns. Ein Teil des Sternbilds wird als Grosser Wagen
bezeichnet. Darunter versteht man die sieben Hauptsterne.
Nach der griechischen Sage handelt es sich um eine Bärin, in welche die
Prinzessin Kallisto verwandelt wurde, nachdem Hera, die Gemahlin des Gottes
Zeus, das Liebesverhältnis zwischen Zeus und Kallisto entdeckte. In den
Darstellung des Altertums und des Mittelalters besitzt die Himmelsbärin nicht
ganz korrekt eine langen Schwanz, der mit den drei Deichselsterne des Grossen
Wagens identisch ist.
Bei den Römern galten die sieben Sterne des Grossen Wagens als Dreschochsen,
die um den Himmelspol wandern. Die nordamerikanischen Indianer sahen in dieser
Figur einen Schöpflöffel, in Mittelamerika galten sie als einbeiniger
Mann (Hunrakan). Während der Unsichtbarkeit dieses Sternbilds toben in der
Karibik oft heftige Stürme, die davon abgeleitet als Hurrikans oder
Orkane bezeichnet werden. Bei den Arabern galt der Wagenkasten als Sarg, hinter
dem drei Klageweiber laufen.
Zum Sternbild: Die sieben Hauptsterne des
Grossen Wagens tragen arabische Bezeichnungen, die auch heute noch geläufig
sind. Dubhe bedeutet einfach "Bär", Merak "Lende", Phachd
oder Phekda "Schenkel", Megrez "Schwanzansatz", Alioth
"Schwanz", Mizar (ursprünglich vermutlich Mekrak) Lende und
Benetnasch "Klageweib". Der Kopf des Grossen Bären befindet
sich weit rechts, also westlich, während Vorder- und Hinterpranke durch die
Sternenketten nach Südwesten und Süden wiedergegeben werden.
Alle Sterne des Grossen Wagens mit Ausnahme von
a
und
h,
haben mit 74 bis 80 Lichtjahren nahezu dieselben Entfernung von uns. Sie alle
gehören zum "Bärenstrom", einer Sternansammlung mit gemeinsamer
Bewegungsrichtung durch den Raum. Zu diesem Strom zählen neben einigen
schwächeren Sternen im gleichen Himmelsbereich aber auch einige Sterne , die
sich an ganz anderen Stellen des Himmelsgewölbe aufhalten.
Dubhe oder
a
Ursae maioris ist ein roter Riesenstern und 150mal heller als die Sonne. Mit
sehr grossen Teleskope entdeckt man einen Begleiter, der sich in 44 Jahren
einmal um seinen Hauptstern bewegt. Alioth oder e
Ursae maioris ist ein kurzperiodischer Veränderlicher und gleichzeitig
ein Doppelstern, der allerdings nur mit spektroskopischen Mitteln erkannt werden
kann. Knapp links oberhalb oder nordöstlich des Sterns Mizar entdecken wir
bereits mit blossem Auge einen Stern 4. Grösse, der von den Arabern Alkor
bezeichnet wurde. Wir sprechen auch vom "Reiterlein" oder vom
"Augenprüfer", weil er angeblich nur schwierig zu beobachten
sei. Dies ist allerdings erheblich übertrieben. Lediglich unter den
erschwerten Beobachtungsbedinnungen in Städten wird Alkor gelegentlich etwas
undeutlich oder überhaupt nicht sichtbar sein. Mizar und Alkor sind fast 12 Bogenminuten voneinander entfernt. Mit einem Teleskop von 5cm Öffnung erkennen
wir aber noch näher an Mizar, in einem Abstand von nur 14,5 Bogensekunden, ein
anderes Sternchen 4. Grösse. Diese beide Sterne Mizar A und B sind ihrerseits
wieder spektroskopische Doppelsterne, deren Umlaufszeiten 20,5 bzw. 182,3
Tage betragen.
Im östlichen Teil des Sternbilds, hart an der Grenze zum Sternbild
Drache,
befindet sich der Spiralnebel M 101. Er ist 12 Mio. Lichtjahre entfernt. Seine
Gesammthelligkeit liegt allerdings nur zwischen der 9. und der 10.
Grössenklasse, so dass er wahrscheinlich erst mit einem Teleskop ab 8cm Öffnung gesehen werden kann. Die beiden Galaxien M 81 und M 82, die im
nördlichen Teil des Sternbilds liegen, sind 12 Mio. Lichtjahre entfernt. M 81
ist 8mag. hell, so dass er vielleicht schon mit einem Feldstecher entdeckt
werden kann. M 82 erreicht nur die 9. Grössenklasse und ist etwas
schwieriger zu erkennen. M 81 ist ein Spiralnebel , M 82 wird dagegen zu
den unregelmässigen Galaxien gezählt.
Mehr zum Zentrum des Sternbilds hin liegt der "Eulennebel" M 97. Es ist
ein planetarischer Nebel in 12'000 Lichtjahren Abstand. Mit einer Helligkeit von
9mag. kann er vielleicht gerade noch mit einem 6cm Teleskop entdeckt
werden. Sein Zentralstern ist allerdings nur 14 mag. hell und bleibt daher
bedeutend grösseren Geräten.
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